Tradition

Tradition und Kultur von Malaysia sind von vielen unterschiedlichen Einflüssen geprägt, die von Einwanderern im Laufe der Jahrhunderte mitgebracht wurden. Die Malaien, die heute etwa 60% der Bevölkerung ausmachen, werden offiziell als “Bumiputera” bezeichnet. Dies ist ein Begriff aus dem Sanskrit, der etwa mit “Sohn des Erdbodens” übersetzt werden kann und die Malaien von den als Einwanderern empfundenen ethnischen Chinesen und Indern absetzen soll. Zu den Bumiputera zählen auch die Orang Asal und Orang Asli, die eigentlichen Ureinwohner Malaysias, die über viele Jahrhunderte hinweg ihre kulturelle Identität behalten haben. Während die Orang Asli heute fast ausgestorben sind, machen die Orang Asal, die Ureinwohner Ostmalaysias auf der Insel Borneo nach wie vor etwa 50% der Bevölkerung aus.

Tradition der Orang Asal

Auf die Orang Asal gehen viele der ältesten Bräuche und Traditionen Malaysias zurück, darunter das klassische Puppentheater Wayang Kulit. Dieses erzählt vor allem Geschichten des alt-indischen Ramayama-Epos nach. Darüber hinaus gibt es das Mak Yong-Theater, bei dem kostümierte Darsteller begleitet von einem Gamelan-Orchester uralte Legenden durch Tanz und Gesang wiedergeben. Die Tradition des Mak Yong und Wayang Kulit ist heute fast aus dem Alltag verschwunden und wird vor allem für touristische Zwecke am Leben erhalten.

Das Gleiche gilt für die Tradition der malaiischen Musik , in deren Mittelpunkt die “gendang” genannten Trommeln stehen, die von Blasinstrumenten wie der Flöte und der Shehnai sowie von Streichinstrumenten wie dem Rebab ergänzt werden. Malaysias Jugend hört heute eher aus China, Japan und Korea importierte Popmusik und indische Bhangra-Rhythmen, die durch die allseits beliebten Bollywood-Filme weit verbreitet sind.

Kunst und Handwerk in Malaysia

Auf die Ureinwohner geht auch das traditionelle Kunsthandwerk in Malaysia zurück, wie beispielsweise das Einfärben von Kleidung in bunten Mustern, Batik genannt. Wunderschöne Batikkleidung, insbesondere Sarongs, aber auch Flugdrachen und Wandbehänge sind überall in Malaysia zu finden.

Eine besondere malaiische Eigenart ist der “Kris” genannte krumme Dolch, der in ganz Malaysia und im benachbarten Indonesien zu finden ist. Dem Kris werden magische Kräfte zugeschrieben; er dient dem Träger als Talisman. In vielen Familien wird der Kris über viele Generationen hindurch weitervererbt, während besonders edle Exemplare häufig als Auszeichnungen verliehen werden. Der Kris ist in vielen Flaggen und ähnlichen Symbolen zu sehen. In vielen Souvenirläden werden Kris heute auch als Mitbringsel angeboten.

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Architektur in Malaysia

Für architekturinteressierte Besucher ist der Vielvölkerstaat Malaysia eine Fundgrube an unterschiedlichen Baustilen. Vor allem in der Provinz Negeri Sembilan südlich von Kuala Lumpur sind noch viele traditionelle Holzbauten erhalten, die vollständig ohne Nägel erbaut wurden. Auf Borneo leben viele Stämme der Orang Asal in traditionellen Langhäusern auf Stelzen, in denen bis zu 100 Familien Platz finden.

Westmalaysia ist vielfach von chinesischen “Shop Houses” geprägt mit einem kleinen Laden zur Straße hin und den privaten Wohnräumen direkt dahinter. Ein besonders imposantes Beispiel für den chinesischen Baustil ist die “Cheong Datt Tze Mansion” auf der Insel Penang, die im Jahre 1880 im traditionellen Hakka-Stil von einem reichen chinesischen Kaufmann erbaut wurde und heute ein Hotel ist.

Besonders vielfältig sind die Tempelanlagen in Westmalaysia, die im Norden von thailändischen und burmesischen Stilen und im Süden von javanesischen Stilen geprägt sind. Dazwischen verteilen sich unterschiedlichste chinesische Tempel und die farbenprächtigen hinduistischen Tempel aus Südindien, die die Tamilen mit ins Land brachten.

Auch die europäischen Kolonialherren brachten unterschiedliche Stile mit: Melaka ist bekannt für seine hübsche holländische Architektur mit Stadthuys und Windmühlen, während Penangs Hauptstadt Georgetown mit viktorianischem Uhrenturm, Fort Cornwallis und dem prächtigen Eastern & Oriental Hotel an die Briten erinnert.