Startseite » Orte » Kuching

Kuching

Kuching ist nicht nur die Hauptstadt der Provinz Sarawak, sondern auch eine der schönsten Städte von Malaysia, die bei einer Rundreise nicht fehlen darf. Mit etwa einer Million Einwohnern ist die Stadt, die erst im späten 19. Jahrhundert gegründet wurde, heute die größte Ansiedlung der gesamten Insel Borneo und wird auch gerne als “sauberste Stadt von Malaysia” gerühmt.

Besucher werden häufig auf die Bezeichnung “Cat City” stoßen, die es mit Katzenbildern auch auf T-Shirts und andere Souvenirs gebracht hat. In der malaiischen Sprache heißt die Katze nämlich ‘Kucing’, auch wenn eine andere Theorie besagt, dass sich der Name der Stadt vom chinesischen Wort “cochin” für Hafen und der malaiischen Frucht “mata kucing” (auch Longanfrucht genannt) ableitet, die früher am Kuching River gehandelt wurde. Wobei “mata kucing” wörtlich übersetzt Katzenauge bedeutet, so dass wir wieder bei den Katzen wären.

Geprägt durch weiße Rajahs

Kuching ist der beste Ort um sich über die unglaubliche Geschichte von James Brooke zu informieren, dem “Weißen Rajah von Sarawak”. Brooke wurde 1803 im indischen Benares (heute Varanasi) geboren und mit 12 Jahren von seinen Eltern in ein Internat nach England geschickt, aus dem er jedoch wieder fortlief. Mit nur 16 Jahren kehrte er nach Indien zurück und schloss sich als Soldat der bengalischen Armee der East India Company an, mit der er in Assam gegen Burma in den Krieg zog. Schwer verwundet wurde er 1825 nach England zurück geschickt und versuchte sich nach seiner Genesung zunächst erfolglos als Händler im Fernostgeschäft. Das Blatt wendete sich, als er die für damalige Verhältnisse unglaubliche Summe von 30.000 britischen Pfund erbte, mit der er ein eigenes Handelsschiff kaufte. 1838 erreichte er die Insel Borneo , wo sich der herrschende Sultan von Brunei gerade mit einem Aufstand der einheimischen Iban und Bidayuh-Stämme konfrontiert sah. Der ehemalige Soldat bot dem Sultan seine Dienste an und konnte den Aufstand erfolgreich niederschlagen. Zum Dank setzte ihn der Sultan 1841 als Regent (Rajah) von Sarawak ein.

Erst 1827 hatte der Sultan den Handelsposten Kuching am gleichnamigen Fluss zur neuen Hauptstadt der Provinz erhoben und Brooke ließ sich dort mit seiner Ehefrau, einer Tochter des Sultans, nieder. In späteren Jahren machte er sich einen Namen mit der erfolgreichen Bekämpfung der Piraten, die rund um Borneo ihr Unwesen trieben und wurde in London zum Knight Commander des Order of the Bath ernannt, weil er den Briten quasi im Alleingang eine neue Kolonie verschafft hatte. James Brooke regierte bis zu seinem Tod 1868 als Rajah. Da er keine Söhne hatte, vererbte er den Titel an den Sohn seiner Schwester, Charles. Als dritter und letzter weißer Rajah regierte Charles Vyner Brooke Sarawak bis die Japaner 1941 Borneo besetzten. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs übergab Vyner Brooke das Land formal der englischen Krone, die den Staat bis zur Unabhängigkeit von Malaysia 1963 als Kronkolonie verwaltete.

City Hall von Kuching

Größte und modernste Stadt auf Borneo

Unter den drei weißen Rajahs erlebte Kuching eine wirtschaftliche Blüte, die viele Einwanderer aus China und Indien anzog, sowie in späteren Jahren westliche Firmen. Das Zentrum von Kuching erinnert heute mit seinen Hochhäusern aus Glas und Stahl in vielerlei Hinsicht an Kuala Lumpur. Ein hochmoderner internationaler Flughafen bindet Kuching an das Streckennetz von Malaysia und Südostasien an, und Besucher finden eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten vom schönen Sultanspalast der Brookes bis zum Cat Museum. Zudem ist die Stadt der beste Ausgangspunkt für Erkundungstouren in die umliegenden Nationalparks und zu den vorgelagerten Inseln von Sarawak.

Anreise bzw. Abreise

Die leichteste Methode nach Kuching zu gelangen, ist mit dem Flugzeug. Tägliche Linienflüge werden unter anderem ab Kuala Lumpur, Singapur und Brunei angeboten. Innerhalb von Borneo bestehen Verbindungen mit Kota Kinabalu, Miri, Bintulu und Sibu, sowie mit Pontianak in Kalimantan. Das Taxi braucht vom Flughafen ins Zentrum etwa 20 Minuten.

Fernbusse verbinden Kuching unter anderem mit Sibu, Miri und Pontianak, sowie mit den Ausflugszielen der Region wie die Nationalparks. Die Expressbusse zwischen Kuching und Miri am östlichen Ende von Sarawak brauchen etwa 16 Stunden für die Strecke.

Eine gemächlichere Art nach Sibu zu gelangen, ist die tägliche Fähre, die morgens im Vorort Pending ablegt und nachmittags in Sibu ankommt.

Wer mit dem eigenen Auto unterwegs ist, sollte die Entfernungen nicht unterschätzen: Die Distanz zwischen Kuching und Sibu beträgt beispielsweise 462 Kilometer und die Fahrt nimmt den ganzen Tag in Anspruch. Bis Lawas in Sabah, hinter der Grenze zu Brunei sind es 1.200 Kilometer auf schlechten Straßen.

Innerhalb Kuchings verkehren Linienbusse und Taxen, sowie Flussboote (tambangs), die die beiden Ufer des Sarawak Rivers miteinander verbinden.